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Ernährungsarmut im Alter
Ernährungsarmut betrifft viele ältere Menschen – oft unbemerkt. Fehlende finanzielle Mittel oder eingeschränkte soziale Teilhabe führen dazu, dass eine ausgewogene Ernährung nicht für alle selbstverständlich ist.
Hier lesen Sie:
- Was ist Ernährungsarmut im Alter?
- Wen betrifft es?
- Was sind mögliche Ursachen?
- Wie können wir dem entgegenwirken?
Was bedeutet Ernährungsarmut?
Ernährungsarmut ist als eine qualitativ oder quantitativ unzureichende Ernährung definiert.
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz beim BMEL (WBAE) unterscheidet zudem in materieller und sozialer Ernährungsarmut. Eine materielle Ernährungsarmut betrifft Menschen, die sich aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht gesundheitsfördernd ernähren können. Verbunden damit ist die soziale Ernährungsarmut, die Menschen von der sozialen Teilhabe ausschließt, also davon mit anderen Menschen gemeinsam an Mahlzeiten oder Unternehmungen teilzunehmen. Nach Berechnungen der FAO sind in Deutschland etwa drei Millionen Menschen von der materiellen Ernährungsarmut betroffen
Ursachen
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für die Gesundheit und Lebensqualität. Viele ältere Menschen sind jedoch von Fehl- oder Mangelernährung betroffen – ganz besonders diejenigen, die in amutsgefährdeten Haushalten leben. Die Gründe für die Ernährungsarmut im Alter sind verschieden, aber häufig sind es fehlende finanzielle Mittel oder eine dadurch verursachte eingeschränkte soziale Teilhabe.
Bereits 2019 waren rund 26 % der Tafel-Nutzer*innen in Deutschland Seniorinnen oder Senioren. Die steigenden Lebensmittelpreise und Unterhaltskosten treffen armutsgefährdete Personen besonders schwer.

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Hier setzt das IN FORM-Projekt „Gesundheitliche Chancengleichheit – Ernährungsarmut im Alter auf kommunaler Ebene entgegenwirken“ an, was die Vernetzungsstelle gestartet hat!
Unser Projekt
Unsere Ziele
Mit dem Projekt unterstützt die Vernetzungsstelle Seniorenernährung Niedersachsen (VeSeN) Kommunen dabei, dieses Thema aktiv anzugehen.
- Im Rahmen des Projektes werden zwei Modell-Kommunen aus Niedersachsen ausgewählt.
- Dort werden kommunale Netzwerke aufgebaut, die sich mit dem Thema „Ernährungsarmut im Alter“ auseinandersetzen und die Ursachen, Folgen sowie Handlungsmöglichkeiten in den Blick nehmen.
- Gemeinsam werden anschauliche Informationsmaterialien entwickelt und in den Modell-Kommunen erprobt. Mit den Kommunen und ihrem Netzwerk werden Lösungsansätze zur Reduzierung der Ernährungsarmut entwickelt, die individuelle Rahmenbedingungen berücksichtigen.
- Ein weiterer Fokus liegt auf der Schulung der Beteiligten, welches Potenzial eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung auf Basis der DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung mit „Essen auf Rädern“ und in Senioreneinrichtungen hat.
Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele:
- Sensibilisierung der ausgewählten Kommunen und kommunale Akteur:innen zur Bedeutung von Ernährungsarmut im Alter und dem Potenzial von kommunalen Maßnahmen
- Entwicklung und Umsetzung von bedarfs- und bedürfnisgerechtes Angebote in den Kommunen zur Verbesserung der Ernährungssituation von älteren Menschen
- Etablierung der aufgebauten Strukturen und des kommunalen Netzwerkes „Ernährungsamt“ als Vorbild für andere Kommunen
Gesundheitliche Chancengleichheit – Ernährungsarmut im Alter auf kommunaler Ebene entgegenwirken

Haben Sie Fragen zum Projekt? Dann sprechen Sie mich gerne an:
Alena Schadow
M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin
Telefon: (0511) 51998290
E-Mail: schadow@dge.de

ÜBER IN FORM
Für den im Jahr 2008 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Aktionsplan IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung – sind zwei Bundesressorts federführend zuständig: das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) im Bereich Ernährung und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Bereich Bewegung. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern.

Für die Umsetzung des Projektes erhält die Vernetzungsstelle Fördergelder vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).