Freiburger Forschende untersuchten Einfluss der Ernährung auf Lebensmittelabfälle und Umweltindikatoren

(dge) Unter dem Titel „Eating healthy or wasting less? Reducing resource footprints of food consumption” veröffentlichten Forschende der Freiburger Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen im April 2021 einen Vergleich der Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsweisen.

Anlass für die Untersuchung war das von Deutschland angestrebte Ziel, im Rahmen der Sustainable Development Goals bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren. Vor dem Hintergrund, dass die Ernährungsweise selbst einen erheblichen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck des Ernährungssystems hat, untersuchten die Wissenschaftler*innen Auswirkungen verschiedener Ernährungsweisen auf Lebensmittelabfälle und die Indikatoren Biomasse-, Ackerland- und Blauwasserfußabdruck.

Die Forschenden verglichen eine omnivore und eine vegetarische Ernährungsweise nach den 2019 von der EAT-Lancet Kommission vorgestellten globalen Empfehlungen für eine Planetary Health Diet sowie einer selbst entwickelten und als Guideline Diet bezeichneten Referenzernährung. Diese ist an die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE angelehnt – mit dem wichtigsten Unterschied, dass die Wissenschaftler*innen eine deutlich höhere Energiezufuhr zugrunde legten sowie Zucker und Alkohol mit 10 % der Gesamtenergie berücksichtigten.

Für die bezeichnete Guideline Diet wird zudem eine Fleischzufuhr von mehr als 600 g pro Woche berücksichtigt. Diese Menge liegt knapp über dem oberen Ende der von der DGE angegebenen Spanne. Obwohl die Empfehlungen von DGE und EAT-Lancet hinsichtlich der empfohlenen Fleischmenge vergleichbar sind, haben die Freiburger Forschenden in der omnivoren Version der EAT-Lancet-Ernährungsweise 400 g Fleisch pro Woche einbezogen. Dies ist bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Eine pflanzenbasierte Ernährungsweise entlastet die Umwelt

Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass bei allen Ernährungsweisen der Biomasse- und Ackerlandfußabdruck sinkt, während der Einfluss auf das Blauwasser eher gering ist. Mit einer höheren Zufuhr an Gemüse und Obst sowie Getreide und Kartoffeln entstehen jedoch höhere Lebensmittelabfälle. Fazit der Untersuchung ist, dass mit einer Transformation hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung die Umweltlast dennoch gesenkt wird.

Die DGE empfiehlt in ihren 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung eine pflanzenbezogene Ernährungsweise. Aspekte zum nachhaltigen Essen und Trinken sind fester Bestandteil dieser Regeln. Ebenso bieten die DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung konkrete Handlungsanleitungen für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährungsweise.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Presse, DGE vom 14.05.2021.