Albin Schadzek im Interview

(dge-sektion nds.) Zu viele Lebensmittel landen tagtäglich im Müll, darauf macht die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ aufmerksam. Das aus Gemüseresten aber noch eine schmackhafte Grundlage für Suppen, Soßen und Dressing gezaubert werden kann, zeigte beim Aktionstag „Gemüsereste – das Salz in der Suppe“ am 6. Oktober 2021 Albin Schadzek, Kantinenleiter des Nds. Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Die passenden Rezeptkarten stehen Ihnen bei uns auf der Homepage zum Download bereit (siehe unter “Gemüserest – das Salz in der Suppe).

Herr Schadzek, was machen Sie mit Resten, die in Ihrer Küche anfallen?

Wir verarbeiten schon immer unsere Küchenreste, indem wir aus den Schalen von Möhren, Sellerie oder Zwiebeln mit Wasser eine Brühe ansetzen. Später kommen Gewürze, Kräuter und Ingwerschale oder Peperoni dazu, so dass eine leckere Grundlage für Suppen und Soßen entsteht. So werden Brühwürfel überflüssig und Salz kann gespart werden. Das können Sie auch zu Hause machen. Dann braucht die Brühe nur einmal am Tag kurz aufgekocht werden und kann mit weiteren Gemüseresten ergänzt werden. Wenn Sie sie in Eiswürfelbehälter füllen, haben Sie griffbereit jederzeit ein wenig Brühe auf Vorrat.

Oft bleiben auf den Tellern nach dem Essen noch Reste übrig, die dann weggeworfen werden. Sie haben in der letzten Woche alle Tellerreste Ihrer Tischgäste gewogen, was ist dabei herausgekommen?

Bei uns fallen mit weniger als 10 g pro Tischgast tatsächlich kaum Tellerreste an. Das liegt daran, dass wir schon bei der Ausgabe des Essens nachfragen, wie groß die Portion der einzelnen Beilagen sein sollen. Und wenn ein Tischgast später noch etwas mehr haben möchte, dann gibt es natürlich einen kostenfreien Nachschlag.

Wie, denken Sie, können wir alle etwas dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden?

Jeder kann schon im Vorfeld dafür sorgen, dass nur die Lebensmittel gekauft werden, die auch verbraucht werden: Vorher planen, was gekocht werden soll und dafür gezielt einkaufen. Und ganz wichtig: Nie mit leerem Magen einkaufen, sonst ist die Versuchung viel zu groß.

Eine letzte Frage, Herr Schadzek: Ihre Kantine ist eine der wenigen, die im Raum Hannover DGE-zertifiziert ist. Können nur die Mitarbeitende des Ministeriums davon profitieren oder steht sie für alle offen?

Wir heißen hier in der Calenberger Straße 2 in Hannover alle willkommen, die lecker essen möchten: Berufstätige, Familien oder auch Senior*innen. Einige kommen uns schon lange regelmäßig besuchen, was uns sehr freut, aber es können gerne noch mehr sein.

Am Aktionstag selber wurde Herr Schadzek vom „17:30 SAT.1 REGIONAL“-Team interviewt. Den ganzen Beitrag können Sie hier sehen:
Video | „Deutschland rettet Lebensmittel“: Landwirtschaftsministerium in Hannover verwertet Reste – SAT.1 REGIONAL (sat1regional.de)
Quelle: 17:30 SAT.1 REGIONAL

„Die Lebensmittelwertschätzung geht uns alle an. Jede und jeder kann dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel in der Abfalltonne landen. Das ist Ihr Beitrag für den aktiven Ressourcen- und Klimaschutz!“ , so Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Hintergrund:
Die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ fand um zweiten Mal statt und endete am 6. Oktober 2021. In Niedersachsen koordinierte sie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN) und bot den vielen Projekten eine tolle Plattform. Mit dabei war auch die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen, deren Poster zu den Tellerreste verwendet wurden und die mit einem Projekt zum Thema Lebensmittelwertschätzung aktiv ist.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Sektion Niedersachsen,  DGE-Sektion Nds.  vom 13.10.2021.